Nach kleinen und vor allem großen Operationen, wie Arthoskopien, Versteifungen oder Gelenkprothesen, ist es sinnvoll frühzeitig mit der Physiotherapie zu starten. Grundsätzlich verordnet der Arzt Physiotherapie für eine baldige Mobilisation und Wiederherstellung der Funktion. Wichtig ist hierbei, sich in den ersten Wochen zu schonen und unnötige Wege zu vermeiden, um nicht weitere Entzündungsprozesse auszulösen und eine Heilung ungestört ablaufen kann. Ein Hausbesuch ist hier die beste Indikation.
Nach unseren Erfahrungen sind die unten angeführten Beispiele die häufigsten Indikationen für eine Physiotherapie mit Hausbesuch.
Schwangerschaft / Postpartal
Eine Schwangerschaft kann diverse Beschwerden mit sich bringen. Manche Frauen leiden an Kreuzschmerzen aufgrund der Lockerung sämtlicher Gelenke sowie der außernatürlichen Schwerpunktbelastung oder oftmals geschwächten Bauch- und Beckenbodenmuskulatur. Es kann zu massiven Stauungen und Schwellungen kommen. Physiotherapeuten helfen bei der Geburtsvorbereitung. Hier kann auch eine Massage oder manuelle Lymphdrainage Abhilfe schaffen. Nach der Geburt leiten Physiotherapeuten die Rückbildung an und erarbeiten mit den Müttern ein Stabilisationstraining gegen die Beckenlockerung und Senkung.
Krebsdiagnose
Im Falle einer Krebsdiagnose werden zumeist verschiedene Behandlungen in ein recht enges Zeitkorsett gefasst. Diese Behandlungen sind für Patienten sehr kräfteraubend und können nachhaltig schwächen. Es ist daher besonders von Vorteil, in dieser schwierigen Lebensphase eine professionelle therapeutische Begleitung zu haben, welche die häuslichen Umstände kennt und den Bedarfsfall an die Umgebung der Betroffenen anpasst. Zu Hause arbeitet es sich zumal wesentlich leichter und spart Ressourcen. Physiotherapie kann die Belastbarkeit der Betroffenen mittels Kräftigung und Mobilisation deutlich steigern bzw. Schmerzzustände regulieren.
Sturzgefahr
Mit dem Alter steigt auch das Sturzrisiko. Physiotherapeuten vollziehen bei einem Hausbesuch eine Bedarfsabklärung und gestalten ein individuell angepasstes Programm, welches das Sturzrisiko reduziert und der Gefahr von schweren Verletzungen vorbeugt.
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Altersimmobilität
Aufgrund physiologischer Alterungsprozesse kommt es zu einer Einsteifung sämtlicher Gelenke. Durch das verminderte Bewegungsaufgebot reduziert sich auch die Kraft und dadurch wiederum sinkt die generelle Belastbarkeit. Um diesen Teufelskreis zu unterbrechen, empfiehlt sich eine Physiotherapie zur Mobilisation, Kräftigung und Gleichgewichtstraining.
Osteoporose
Aufgrund degenerativer Prozesse nimmt die Knochendichte im Laufe des Lebens ab. Frauen sind mehr betroffen als Männer. Ein Sturz auf die Hüfte kann hier schnell zu einer Fraktur und einem längeren Spitalsaufenthalt führen. Physiotherapie kann hier mit einem angepassten Krafttraining und einer dementsprechenden Ernährung degenerative Prozesse verlangsamen, sogar Knochendichte wieder aufbauen.
Herzinfarkt
Nach einem traumatischen Erlebnis wie einem Herzinfarkt sind die Betroffenen meist massiv geschwächt und verunsichert. Viele leiden unter depressiven Verstimmungen und haben kein Vertrauen mehr zum eigenen Körper. Vor allem nach Operationen ist der Weg zurück in den Alltag mit Angst besetzt. Physiotherapeuten erheben mittels genauer Testungen und Kontrollparameter wie Puls, Blutdruck und Sauerstoffsättigung sowie Testbatterien den aktuellen Status und führen ein adäquates Ausdauertraining sowie Kräftigung mit den Betroffenen durch. Das Resultat ist die Steigerung der Belastbarkeit und das Wiedererlangen an Selbstvertrauen in körpereigene Fähigkeiten.
Lungenerkrankungen
Chronische Lungenerkrankungen sowie die Folgen von Covid 19 (Long Covid) sind sehr einschränkend und führen unbehandelt zu leidvollen Folgeerscheinungen wie Schmerzen, Schwäche, Leistungseinbußen und Isolierung. Physiotherapie kann durch Atemtherapie die Lunge von zähen Schleim befreien und hilft zu einer Verbesserung des Atemvolumens und der Sauerstoffsättigung. Zuzüglich wird die eigene Mobilität gefördert und die allgemeine Belastbarkeit gesteigert. Betroffene sind wieder handlungsfähiger in deren Alltag.
Schlaganfall
Die Diagnose Insult verändert das Leben der Betroffenen meist überraschend und schockierend. Spastik, Lähmung, Geh- und Sprechunfähigkeit sind nur Beispiele einer Eskade an Symptomen. Die Relevanz einer Physiotherapie kann an dieser Stelle nicht stark genug betont werden. Dank spezieller physiotherapeutischer Verfahren gibt es die Möglichkeit, Symptome zu lindern, viele Fähigkeiten wieder zu erlernen und die damit verbundene Autonomie möglichst umfangreich zurück zu erlangen. Ausschlaggebend ist hier der Faktor Zeit. Desto früher eine Therapie startet umso besser können Erfolge nachhaltig erzielt werden.
Neurodegenerative Erkrankung: Demenz / Alzheimer
Bei dieser Art von Erkrankung kommt es zu einem fortschreitenden Verlust des Gedächtnisses und anderer geistiger Fähigkeiten. Aber auch der Abbau der motorischen Kompetenzen ist typisch. Dieser Abbau entsteht meist aus Kombination von genetischen und erworbenen Ursachen und ist nicht heilbar. Somit steht in der Physiotherapie vor allem die symptomatische Behandlung im Vordergrund, die durch regelmäßige Alltagsschulung, Koordinations- und Gedächtnistraining stattfindet. Hierbei kann ein sicheres Umfeld durch die Hausbesuche gut gewährleistet werden.
Parkinson
Die Parkinson Erkrankung äußert sich bei Betroffenen meist durch Bewegungsverlangsamung, Muskelsteifheit und gegebenenfalls Zittern (Tremor). Aber auch nicht körperliche Zeichen, wie Gedächtnisverlust, können ein Teil dieser Erkrankung sein. Die Physiotherapie gilt als wichtiger Bestandteil der Behandlung und sollte langfristig verfolgt werden. Sie kann dabei helfen Bewegungsfähigkeit, Koordinationsvermögen und Gleichgewichtssinn zu verbessern oder zumindest zu erhalten. Als Ergänzung zur medikamentösen Behandlung trägt Physiotherapie dazu bei, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten.
SHT (Schädel-Hirn-Trauma)
Das Schädelhirntrauma kann in sehr verschiedenen Schweregraden auftreten und dadurch auch ein breites Spektrum an Anzeichen und Problemen aufweisen. Je nachdem welcher Teil des Gehirns verletzt wurde können sowohl körperliche als auch geistige Symptome entstehen. Hierdurch wird ein ganz individuelles Behandlungsverfahren durch die vielseitig spezialisierte Physiotherapie wichtig.
Die Physiotherapie gilt als Standardbehandlung zur Vermeidung von Komplikationen und dient als Grundlage zum körperlichen Aufbau.
Körperliche / geistige Behinderung
Die körperliche und geistige Behinderung kann sehr unterschiedliche Ursachen haben (Schädigung des zentralen Nervensystems, Muskelsystemerkrankungen, genetische Defekte, Traumata etc.). Jedoch steht vor allem ein großer Punkt im Vordergrund: die größtmögliche Teilnahme am Leben in der Gesellschaft. Hierdurch können wir als Physiotherapeuten vor allem die Selbstständigkeit und Selbstbestimmung unserer Patienten durch verschiedene Therapieansätze, Trainingsmethoden und den Umgang mit Hilfsmittel fördern.
Querschnittslähmung
Eine Querschnittslähmung bezeichnet die Schädigung des Rückenmarks, also der Nervenstränge von und zum Gehirn. Ist das Rückenmark geschädigt, können Spüren, Bewegung und die Funktion der inneren Organe beeinträchtigt sein. Hierbei ist es die Aufgabe der Physiotherapeuten viele dieser Defizite mit unseren Patienten durch spezielle Techniken und Trainingsmethoden wiederzuerlangen oder neu zu erlernen.
COPD
COPD steht für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung und beschreibt eine Verengung der Atemwege. Dadurch kommt es zur dauerhaften Überblähung der Lunge, was zu vermehrtem Schleim, Husten und Entzündungen führt. Dies ist irreversibel und entsteht meist durch langjähriges Rauchen oder das Einatmen von Schadstoffen. Durch bestimmte Entblähungstechniken, das Stärken der Atemmuskeln und den Transfer des Schleims (Mukus) aus der Lunge wird versucht die Sauerstoffsättigung zu erhöhen und die Atemnot der Patienten zu mindern.
Covid
Das Coronavirus hat einen sehr unspezifischen Krankheitsverlauf und kann symptomatisch stark variieren. Während einige Menschen nur ein paar Tage bis Wochen Symptome aufzeigen, halten bei manchen Patienten die Anzeichen weit über die Infektionszeit hinaus an. Dies nennt man Post Covid Erkrankung. Auch Symptome die erst nach längerer Zeit nach Ansteckung auffallen, sind sowohl bei Alten als auch bei jüngeren Menschen keine Seltenheit (Long Covid). Hierbei legen wir in der Physiotherapie vor allem Wert auf die Wiederherstellung der Selbstständigkeit, Kraft und Ausdauer, die durch eine Covidinfektion oft drastisch gesunken sind. Hierbei werden verschiedene Techniken der Atemtherapie angewandt, um Sauerstoffsättigung und Lungenvolumen wieder zu vergrößern.
Multiple Sklerose
Die Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche neurologische Erkrankung. Sie verläuft meist in Schüben und ist sehr unvorhersehbar und individuell. Frauen sind im Schnitt doppelt so oft betroffen wie Männer. Durch die Schübe entstehen starke Schwankungen des Allgemeinzustand. Mit der Zeit kann es zu Funktionsverlusten des Bewegungsapparates kommen. Verspannungen und Krämpfe in den Muskeln führen häufig zu weiteren Abnützungen und Schmerzen. Neben der medikamentösen Therapie richten sich die physiotherapeutischen Maßnahmen individuell nach den Symptomen und Einschränkungen. Oft wird auch am Erhalt oder an der Verbesserung körperlicher Fähigkeiten gearbeitet.
Polyneuropathie
Die Polyneuropathie ist eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen es zur Schädigung der peripheren Nerven kommt, d.h. die Nerven, welche Arme, Beine und die inneren Organe versorgen.
Häufig aber nicht zwingend gilt Diabetes, Vergiftungen oder eine Krebserkrankung als mögliche Ursache. Die Polyneuropathie ist durch sehr individuelle Symptome schwer zu diagnostizieren. Meist zeigt sich eine Gefühlsstörung beginnend in den Füßen. Physiotherapeuten legen vor allem den Fokus auf den Erhalt der Gehfähigkeit, Kräftigung des Halteapparats und Linderung der Schmerzen.
Bluthochdruck
Bluthochdruck ist eine weit verbreitete Erkrankung die durch dauerhaft erhöhten Druck in den Gefäßen gekennzeichnet ist. Dies kann bei mangelnder Behandlung oft zu Folgeerkrankungen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen führen. Neben einer ausgewogenen Ernährung zur Verbesserung der Blutqualität ist regelmäßig dosierter Sport essenziell um den Blutdruck zu senken. Mit Hilfe der Physiotherapie ist es möglich das richtige Pensum für eine Sporteinheit zu finden um sicher und moderat trainieren zu können.
Arteriosklerose / PAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit)
Die Arteriosklerose ist in westlichen Ländern eine der häufigsten Erkrankungen. Hierbei verhärten und verengen sich unsere Arterien durch krankhafte Ablagerungen. Es kommt zu einem Elastizitätsverlust unserer Arterien, wodurch diese schlechter Sauerstoff zu unseren Organen transportieren können. Neben einer ärztlichen Betreuung und einer gesünderen Umstrukturierung des eigenen Lebensstils sind wir als Physiotherapeuten eine Hilfestellung um mehr Bewegung in den Alltag unserer Patienten einzubauen.
Wirbelsäulenerkrankungen
Bei jeder Art der Wirbelsäulenerkrankung steht vor allem eines im Vordergrund: die Stabilisierung durch die tiefe Rumpfmuskulatur. Dies kann durch Haltungswahrnehmung, Kraftübungen aber auch verschiedene Atemtechniken passieren. Die Physiotherapie zeigt viele Methoden um Schmerz zu reduzieren, Haltung zu verbessern und/oder Schwächen der Wirbelsäule jeglicher Art durch Muskulatur auszugleichen und zu stabilisieren.
Erkrankungen des rheumatischen Formenkreis
Erkrankungen des rheumatischen Formenkreis ist ein Gattungsbegriff für teilweise sehr unterschiedliche Krankheiten, deren gemeinsames Kennzeichen schubweise Schmerzen und Funktionsstörungen des Bewegungsapparates sind. Ein typischer Grundbaustein der Therapie ist die physikalische Therapie, bei der vor allem die Schmerzlinderung im Vordergrund steht. Aber auch eine qualifizierte Betreuung während der Schübe ist ein essenzieller Teil der Physiotherapie.
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