Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die in ihrer Ausprägung und ihrem Verlauf stark variieren kann. Die Krankheit führt zu einer Zerstörung der Myelinschicht, die die Nerven umhüllt, was wiederum die Signalübertragung im Gehirn und Rückenmark beeinträchtigt. MS kann zu vielfältigen Symptomen führen, die das Leben der Betroffenen erheblich beeinflussen.
Was ist Multiple Sklerose?
Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem irrtümlich die eigenen Nervenzellen angreift. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, jedoch wird eine Kombination aus genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren vermutet. MS tritt häufig im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf und betrifft Frauen etwa doppelt so häufig wie Männer.
Symptome
Die Symptome von MS können sehr unterschiedlich sein und umfassen:
• Sehprobleme wie verschwommenes Sehen oder Sehverlust
• Muskelschwäche oder -spastiken
• Taubheit oder Kribbeln in den Gliedmaßen
• Schwierigkeiten mit der Koordination und dem Gleichgewicht
• Müdigkeit (Fatigue)
• Beeinträchtigungen der Blasen- und Darmfunktion
• Kognitive Störungen wie Konzentrationsprobleme
Verlauf
Der Verlauf der Krankheit kann schubförmig, primär chronisch oder sekundär chronisch sein.
Warum ist Physiotherapie bei MS wichtig?
Physiotherapie ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung von MS, da sie hilft, die Mobilität zu erhalten, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu steigern. Durch individuell abgestimmte Übungen können Bewegungseinschränkungen reduziert, die Muskelkraft verbessert und die Koordination gefördert werden. Physiotherapie unterstützt auch dabei, Spastiken zu lindern und die Ausdauer zu steigern.
Wichtige physiotherapeutische Maßnahmen
• Mobilisationstechniken: Sie helfen, die Beweglichkeit zu erhalten und Steifheit zu reduzieren.
• Kräftigungsübungen: Diese stärken die Muskeln und verbessern die Stabilität.
• Gleichgewichtstraining: Übungen, die das Gleichgewicht fördern, können das Sturzrisiko minimieren.
• Dehnungsübungen: Sie wirken Muskelverkrampfungen und Spastiken entgegen.
• Entspannungstechniken: Diese helfen, Stress abzubauen und die allgemeine Lebensqualität zu verbessern.
Vorteile von Physiotherapie als Hausbesuch
Viele MS-Patienten haben Schwierigkeiten, eine Praxis aufzusuchen, sei es aufgrund von Mobilitätseinschränkungen, Erschöpfung oder anderen Symptomen. Physiotherapie als Hausbesuch bietet hier eine ideale Lösung. Der Therapeut kann die Behandlung an die Wohnumgebung anpassen und gezielt auf die Bedürfnisse des Patienten eingehen. Zudem fühlen sich viele Menschen in ihrer gewohnten Umgebung sicherer und entspannter.
Ergänzende Maßnahmen und Tipps für den Alltag
Neben der Physiotherapie können Betroffene selbst aktiv werden, um ihre Gesundheit zu fördern. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Umgang mit Stress sind wichtige Faktoren. Ergotherapie, Logopädie und psychologische Unterstützung können ebenfalls wertvolle Ergänzungen sein.
Fazit
Physiotherapie ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Behandlung von Multiple Sklerose. Sie hilft nicht nur, die Symptome zu lindern, sondern auch die Selbstständigkeit und Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten. Hausbesuche bieten eine zusätzliche Unterstützung für Patienten, die Schwierigkeiten haben, eine Praxis zu erreichen. Wenn Sie oder ein Angehöriger von MS betroffen sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten über geeignete Behandlungsansätze.