Die Vertebrostenose, auch als Spinalkanalstenose bekannt, ist eine Verengung des Wirbelkanals, die Druck auf das Rückenmark und die Nerven ausüben kann. Diese Erkrankung tritt häufig im Bereich der Lenden- oder Halswirbelsäule auf und ist vor allem bei älteren Menschen verbreitet. Die Verengung des Spinalkanals kann durch degenerative Veränderungen, wie Bandscheibenvorfälle, Knochensporne oder eine Verdickung der Bänder, verursacht werden. Auch angeborene Fehlbildungen, Verletzungen oder Tumoren können zu einer Vertebrostenose führen.
Symptome
Die Symptome der Vertebrostenose variieren je nach Schweregrad und Lage der Verengung. Häufig klagen Betroffene über Rückenschmerzen, die in die Beine oder Arme ausstrahlen können. Auch Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Muskelschwäche sind typische Beschwerden. In schweren Fällen kann es zu Koordinationsstörungen, Problemen beim Gehen und sogar zu einer Beeinträchtigung der Blasen- oder Darmfunktion kommen. Die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen nehmen oft zu, wenn die Betroffenen stehen oder gehen, während sich die Beschwerden im Sitzen oder Liegen lindern.
Behandlung der Vertebrostenose
Die Behandlung der Vertebrostenose richtet sich nach dem Ausmaß der Beschwerden und den zugrunde liegenden Ursachen. Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle in der konservativen Behandlung und zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und die Muskulatur zu stärken. Die Therapie beginnt in der Regel mit schmerzlindernden Maßnahmen wie manueller Therapie, Wärme- oder Kälteanwendungen sowie sanften Mobilisationstechniken, um Verspannungen zu lösen und die Durchblutung zu fördern.
Physiotherapie bei Vertebrostenose
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Physiotherapie bei Vertebrostenose ist der Aufbau der Rumpfmuskulatur. Durch gezielte Kräftigungsübungen wird die Wirbelsäule stabilisiert und entlastet, was den Druck auf die Nerven verringern kann. Dabei wird auch die Haltung verbessert, um Fehlbelastungen zu vermeiden. Dehnübungen und Techniken zur Verbesserung der Flexibilität können ebenfalls helfen, die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu erhöhen und Spannungen abzubauen.
Rückenschule
Neben den klassischen physiotherapeutischen Maßnahmen wird häufig auch die Rückenschule eingesetzt, um den Patienten zu zeigen, wie sie ihre Wirbelsäule im Alltag schonen können. Dazu gehören ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz, beim Heben oder bei alltäglichen Bewegungen, um die Wirbelsäule zu entlasten und weitere Verschleißerscheinungen zu verhindern.
Konservativ / Operativ
In Fällen, in denen die konservative Behandlung nicht ausreichend ist, kann eine operative Behandlung in Betracht gezogen werden. Auch nach einer Operation ist Physiotherapie entscheidend, um die Beweglichkeit wiederherzustellen und die Muskulatur zu kräftigen. Postoperativ wird die Physiotherapie individuell auf den Patienten abgestimmt, um eine möglichst schnelle und nachhaltige Rehabilitation zu erreichen. Dabei ist es wichtig, dass der Patient Schritt für Schritt an das normale Aktivitätsniveau herangeführt wird, ohne die Wirbelsäule zu überlasten.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Physiotherapie bei der Behandlung von Vertebrostenose eine bedeutende Rolle spielt. Durch gezielte Übungen, Mobilisationen und Schulungen können die Symptome gelindert, die Beweglichkeit verbessert und der Alltag der Betroffenen erleichtert werden.