Wann macht Physiotherapie zu Hause Sinn?
Grundsätzlich entscheiden die Ärztin sowie auch der Arzt darüber, ob Physiotherapie im Zuge von Hausbesuchen stattfinden soll, oder nicht. Dabei gibt es einzelne Faktoren, die für diese Entscheidung unbedingt berücksichtigt werden müssen.
Grundsätzlich obliegt dem Arzt beziehungsweise der Ärztin zu entscheiden, ob ein Besuch einer physiotherapeutischen Einrichtung des Patienten zumutbar ist. Die Zumutbarkeit des Besuchs einer physiotherapeutischen Einrichtung kann sowohl durch körperliche oder psychische Erkrankungen (zB. Angststörungen, Agoraphobie, Depression, etc.), durch Immobilität, als auch durch das Lebensalter beeinflusst werden.
Generell festgehalten, sind Hausbesuche in der Physiotherapie also folglich immer vor allem dann sinnvoll, wenn Patientinnen und Patienten aus gesundheitlichen Gründen oder Mobilitätseinschränkungen (Immobilität) nicht in der Lage sind, eine Praxis zu besuchen. Dies betrifft vor allem ältere Menschen, die häufig zeitgleich unter mehreren Erkrankungen (Multimorbid), chronischen Erkrankungen oder schweren Verletzungen leiden, sowie auch Patienten, die sich von Operationen erholen müssen und in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Doch auch Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder mit Zustand nach einem Schlaganfall, profitieren immens von der Behandlung in ihrem gewohnten Umfeld.
Prävention
Eine Möglichkeit Physiotherapie innerhalb der eigenen vier Wände zu erleben, ist die Prävention. Dazu gibt es hier ebenfalls einen Artikel. Im Rahmen einer Prävention, bei der im Unterschied zur eigentlichen Physiotherapie, an gesunden Menschen und somit auch ohne ärztliche Verordnung gearbeitet wird, geht es speziell darum, der Entstehung von Erkrankungen bereits frühzeitig effektiv entgegenzuwirken.
Der Kerngedanke hinter der Prävention ist durchwegs sinnvoll. So gilt es dabei nicht erst aktiv zu werden, wenn bereits eine Erkrankung mit Symptomen eingetreten ist, sondern praktisch bereits im Vorfeld proaktiv gegen dessen potenzieller Entstehung zu arbeiten. So gelingt es durch frühzeitige Prävention, vielerlei typische moderne körperliche Beschwerden oder auch Erkrankungen bereits zu verhindern, bevor sie überhaupt entstehen können. Prävention eignet sich daher für absolut jede Altersgruppe und diese kann immer und zu jeder Zeit als Hausbesuch durch einen Physiotherapeuten oder einer Physiotherapeutin in den eigenen vier Wänden durchgeführt werden.
Viele Vorteile
Zusammengefasst bleibt festzuhalten, Hausbesuche bieten viele Vorteile. Speziell, dass der Therapeut die alltäglichen Lebensbedingungen des Patienten direkt beurteilen und die Therapie individuell daran anpassen kann, ist ein großer Gewinn für die gesamte Physiotherapie. Diese Adaptionsmöglichkeiten können so nicht nur zur Optimierung der Rehabilitation, sondern auch maßgeblich zur Vermeidung von ungewollten Unfällen beitragen. Ebenso können auch Angehörige ideal in die Therapie integriert und geschult werden. Das kann zukünftig nicht nur den Therapieerfolg weiter verbessern, sondern zusätzlich dazu auch die potenziell notwendige häusliche Pflege erleichtern.
Insgesamt sind Hausbesuche eine äußerst wertvolle Ergänzung zur ambulanten Physiotherapie, die gezielt den Bedürfnissen von Patienten gerecht wird, die eine Praxis nicht aufsuchen können. Ob Sie für Physiotherapie in Hausbesuchsform in Frage kommen, müssen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen.